Beschreibung
Die Plünderung Roms im Jahr 410 n. Chr. war ein entscheidender Moment in der Geschichte des Weströmischen Reiches. Es war das erste Mal seit fast 800 Jahren, dass die Stadt Rom selbst von einem ausländischen Feind erobert wurde. Die Westgoten unter der Führung von König Alarich I. durchbrachen erfolgreich die Verteidigungsanlagen der Stadt und erschütterten damit das gesamte Reich. Dieses Ereignis wird oft als eines der Schlüsselereignisse für den Niedergang des Weströmischen Reiches bezeichnet.
Die Plünderung Roms war für die Menschen im Reich ein tiefes Trauma. Ihr kulturelles und geistiges Herz wurde erobert; es war fast wie ein Zusammenbruch der römischen Zivilisation selbst. So schrieb der heilige Hieronymus, der zu dieser Zeit in Bethlehem lebte, die berühmten Worte: „Die Stadt, die die ganze Welt erobert hatte, wurde selbst erobert“.
Der obere Teil der Rückseite zeigt König Alarich und die Westgoten, die über Rom herfallen, fast wie eine göttliche Vergeltung, während der untere Teil das von den Barbaren angerichtete Massaker zeigt. Die dunkelblauen Töne der Horde kontrastieren mit den leuchtend gelben Flammen der Stadt, was auf die Dramatik des Ereignisses hinweist. Auf der Vorderseite sehen wir einen verfallenden Lorbeerkranz entlang eines von Pfeilen durchbohrten römischen Offiziershelms. Die Szene ist eine Metapher für die Stadt Rom sowie für das gesamte Römische Reich.