Münzsammeln: wovon hängt der Wert eines Erzeugnisses ab?
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Wenn Sie sich schon einmal darüber Gedanken gemacht haben, in die Welt der Numismatik einzutauchen, dann haben Sie möglicherweise auch über die Frage des Münzenwertes nachgedacht. Wieso ist denn beispielsweise eine im Internet zum Verkauf angebotene Münze manchmal etliche tausend Euro wert, obwohl sie beim ersten Anblick genauso aussieht, wie die eine oder sogar mehrere davon, die sich in Ihrem Portemonnaie befinden? Wird eine Sammlermünze in Ihrem Besitz in 5 oder 10 Jahren an ihrem Wert gewinnen? Was bestimmt denn den Wert von Sammlermünzen? Die Experten der Litauischen Münzstätte geben gerne die Antwort auf diese Fragen.
Wodurch wird der ursprüngliche Wert einer Münze bestimmt?
Eine jede Münze gilt als offizielles Zahlungsmittel in dem Land, dessen Nominal auf der Münze geprägt ist. Es gibt den Umlaufwert der Münze an, der aus der Sicht der historischen Perspektive früher den Rohstoffen entsprach, aus denen die Münze hergestellt wurde. Die Münzen aus Edelmetallen wie Gold bzw. Silber waren zu allen Zeiten viel wertvoller als auf ihrem Nominal angegeben, heutzutage werden allerdings die meisten Münzen aus billigeren Metallen hergestellt, so wird beispielsweise für die 10, 20 und 50 Eurocents-Münzen das sogenannte Nordische Gold, eine Legierung aus 89 % Kupfer, 5 % Aluminium, 5 % Zink und 1 % Zinn verwendet, während für die 1, 2 und 5 Eurocents-Münzen kupferbeschichteter Stahl zum Einsatz kommt. Eine Ausnahme bilden dabei die Sammlermünzen, die in der Regel ebenfalls deutlich mehr wert sind, als es ihr Nominal vermuten lässt.
Einfluss der Numismatiker auf den Wert von Sammlermünzen
Als einer der wichtigsten Faktoren bei der Wertermittlung einer bestimmten Sammlermünze gilt halt die Anzahl der geprägten Exemplare (Prägeauflage), die streng begrenzt wird und im Laufe der Zeit den Wert der Münze erhöht. Darüber hinaus bedeutet eine geringere Auflage in der Regel, dass die Anzahl der daran interessierten Sammler größer als die der verfügbaren Münzen ist, was sich ebenfalls erheblich auf den Wert der Münze auswirkt: da die Nachfrage das vorhandene Angebot übersteigt, steigt der Wert von Sammlermünzen mit einer extrem begrenzten Auflage von Jahr zu Jahr weiter. Als weitere den Wert einer Münze bestimmende Faktoren gelten die Aktualität ihrer Thematik, der Designer bzw. der Hersteller der Münze sowie die bei ihrer Herstellung eingesetzten Techniken.
Für diejenigen, die gerne Numismatiker werden möchten, gilt es, noch bevor man seine eigene Sammlung anlegt, vor allem zu erlernen, wie ein eventueller Wert von Sammlermünzen einzuschätzen ist. Zu berücksichtigen sind zunächst das Material, aus dem die Münze gefertigt ist, sowie das Erbe der Münze als eines Autorenwerks auf die Dauer – mit anderen Worten, ihre historische, kulturelle bzw. künstlerische Bedeutung. Häufig sind ja diese den Sammlerwert bestimmenden Aspekte miteinander eng verknüpft, da der Würdigung von äußerst wichtigen historischen Ereignissen gewidmete Münzen in der Regel aus gediegenen Edelmetallen geprägt und zudem dabei spezielle Techniken, wie zum Beispiel, der UV-Druck, Hologramme u. ä. verwendet werden.
Qualitätskriterien für Münzen
Hat man vor, sich die Sammlermünzen anzuschaffen, so lohnt es sich jedenfalls, auf die Qualität deren Prägung zu achten, die gewöhnlich nach ihrem Herstellungsverfahren, nämlich als Proof– bzw. Prooflike-Münzen (jeweils polierte Platte und Spiegelglanz) bezeichnet werden. Die erste Kategorie umfasst die Münzen der Spitzenqualität, die extra für die Sammler entworfen wurden und unter Verwendung von extrem hochwertigen Geräten hergestellt wurden, um ihre technischen und künstlerischen Merkmale maximal hervorzuheben. Diese Münzen werden in speziellen transparenten Kapseln verpackt. Die zweite Kategorie von Münzen wird in einem vereinfachten Prägeverfahren hergestellt und sind meistens für den Umlauf bestimmt, sind allerdings auch im Sortiment der Sammlermünzen anzutreffen.
Für Hochrelief-Silbermünzen findet noch ein weiterer Qualitätsstandard, nämlich das Antique Finish seine Anwendung. Dies bedeutet, dass die Münze anhand einer für die Oberflächenbehandlung bestimmten speziellen Technik auf alt getrimmt wurde. Gleichwenn die auf diese Art und Weise behandelten Münzen korrosionsbeständig sind, werden diese ebenfalls in speziellen transparenten Kapseln verpackt.
Bei der Bewertung einer aus Edelmetallen hergestellten Münze ist deren Feingehalt, d. h. der Massenanteil des Edelmetalls in der Münze, von Bedeutung. Somit bedeutet ein Feingehalt von 999, dass die Münze zu 99 % reines Edelmetall enthält, während 999,9 (entspricht 24 Karat, nämlich dem reinsten Gold) ein Hinweis auf 99,9 % Gold und nur 0,1 % Verunreinigungen, also auf den höchst möglichen Reinheitsgrad eines Edelmetalls ist.